Zukunft Region 7 - Beratungsprozess hat begonnen

Erstellt am 12.10.2023
Beratungsprozess zur Zukunft in der Region 7 mit der Evangelischen Kirchengemeinde Arnsberg

In der letzten Ausgabe der „Einblicke“ hatte ich über die Zukunftswerkstatt der Region 7 – dem Gespräch mit Vertretern der Kirchengemeinden Arnsberg, Hüsten, Meschede, Neheim und Sundern berichtet. Wir sind in Beratungen zur Zukunft der fünf Kirchengemeinden eingetreten. Im Rahmen eines Mediationsprozesses werden wir versuchen, die Aufgaben zu lösen, die sich aus dem in der Sommersynode 2023 beschlossenen Pfarrstellenkonzept des Kirchenkreises für die Region zwischen Ruhr und Röhr ergeben. Die Kirchengemeinde Arnsberg wird dort in erster Linie durch Pfarrerin Claudia Schäfer und Friedhelm Walter vertreten.

Ist es eine CHANCE oder doch eher eine ZUMUTUNG? Eine intensive Diskussion, die hier geführt wurde. Vieles von dem, was bisher unser gemeindliches Leben ausgemacht hat, in dem wir groß geworden sind, kann nicht mehr in der gleichen Form aufrechterhalten werden. Ja, es wird uns viel zugemutet. Abschied zu nehmen von Vertrautem, von Nähe, von unmittelbaren und häufigen persönlichen Kontakten. Schon in der Vergangenheit galt es sich von vertrauten Gebäuden und Einrichtungen zu verabschieden. Was können die in der Region verbleibenden Pfarrer/-innen noch leisten? Welche Aufgaben sind unmittelbar an ihre Person gebunden? Wo gibt es bei allen Einschränkungen noch Gestaltungsspielraum? Wo liegen Lösungen, die noch zu finden sind?

Ja, wir werden uns einlassen müssen auf Neues. Wo können wir Interessen bündeln, gemeinsam auf den Weg in die Zukunft gehen? Welches sind die zukünftigen personellen und finanziellen Ressourcen? Umgestaltungen waren und sind in der Evangelischen Kirche erforderlich, unterschiedlich die Gründe für ein Zusammengehen. Die Instrumente sind vielfältig und individuell. Sie heißen Kooperationsvertrag, Pfarramtliche Verbindung und Fusion. Es galt, sich mit ihnen vertraut zu machen, ohne letzte Festlegungen oder sogar Entscheidungen zu treffen.

Innerhalb eines Kooperationsvertrag ändert sich für die Kirchengemeinden wenig. Es wird über den Tellerrand geschaut, Zusammenarbeiten in Teilbereichen, z. B. Gebäude, Personen, Finanzen vertraglich vereinbart. Aber es ist keine Lösung für Gemeinden, die ab 2030 ohne eine(n) in Vollzeit beschäftigten Pfarrer/-in sind. Und das sind alle fünf Gemeinden in der Region, denn keine wird nach derzeitiger Planung darüber mehr verfügen. Daneben gibt es noch die Pfarramtliche Verbindung, d.h. ein(e) Pfarrer/-in ist für mehrere Gemeinden zuständig, die Gemeinden bleiben eigenständig, es gibt weiterhin ein eigenes Presbyterium. Aber es kann passieren, dass im Pfarramt tätige Personen verschleißen, die Neubesetzung von Pfarrstellen noch schwieriger wird, da sich die wenigen noch an der Tätigkeit eines Gemeindepfarrers interessierten Bewerber/-innen eher Gemeinden zuwenden, die sich noch eine volle Stelle leisten können. Und es gibt noch die Möglichkeit, dass Gemeinden sich ohne Wenn und Aber zusammen schließen, eine Fusion eingehen. Es ist die klarste Lösung, klare Strukturen werden vorgegeben. Aber machen wir uns nichts vor, es ist der schwerste Prozess für die Gemeinden und die sie bildenden Gemeindeglieder. Eine örtliche Repräsentanz könnte durch die Bildung von Bezirksausschüssen allerdings gewahrt werden, es ist die weitestgehende Lösung im Blick auf das vorliegende Pfarrstellenkonzept. Und damit ist nicht festgelegt, ob sich nur zwei oder sogar alle fünf Gemeinden in der Region für diesen Schritt entscheiden werden.

In einer eigenen Gesprächsrunde konnten sich die Mitglieder des Regionenausschusses nach kurzer Vorstellung der drei Lösungswege für einen Weg entscheiden und dieses begründen. In einer Sondersitzung des Presbyteriums wurde dies wiederholt. Es ergab sich dort ein klares Votum für eine Fusion. Aber der Weg dorthin ist noch lang, der Beratungsprozess wird sich noch bis weit in das Jahr 2024 hinziehen. Es ist in den Gesprächen deutlich geworden, dass die Presbyterien und auch die Gemeindeglieder mitgenommen werden müssen. Erste Termine für die Presbyterien wurden bereits festgelegt.

Ich werde weiter zu diesem Weg in die Zukunft berichten und wir freuen uns über Rückmeldungen interessierter Gemeindeglieder, aber auch über ihre Fragen, zu denen es nur erste Antworten geben kann.

Text: Friedhelm Walter